Liebe Gemeinde,
was haben wir für einen wunderbaren und treuen Heiland! Das sind unser Halt und unsere frohe Hoffnung, dass wir uns in aller Not und Kummer zu unserem starken Gott halten. Selbst der Tod ist besiegt durch unseren Herrn und Erlöser. Das ist ein Grund zum Feiern, auch wenn es um uns herum in mancherlei Hinsicht düster aussehen mag. Gerade sitze ich in meinem Büro und schaue ab und zu aus dem Fenster, während ich diese Zeilen schreibe. Es ist zum gegenwärtigen Augenblick noch nicht absehbar, wann die Coronakrise abebben wird, geschweige denn ausgestanden ist. Diese Unsicherheit ist den Menschen auf der Straße zunehmend abzuspüren. Auch in unserer Gemeinde gibt es Geschwister, die sich Sorgen machen. Sorgen über die berufliche Zukunft, über die Gesundheit oder um geliebte Verwandte.
Mitten in diese Situation spricht die Monatslosung hinein. Unser Herr hat den Tod besiegt und die Folge davon ist die Verheißung auf das wahre Leben. Alles, was uns hier begegnen mag, ist nicht das letztgültige. Selbst unser Leben ist zunächst der Verweslichkeit preisgegeben. Das aber wird verwandelt durch die Auferstehung.
Es sind diese Worte aus dem Korintherbrief, die ich auch bei Beerdigungen am Grab spreche: Es wird gesät verweslich und wird auferstehen unverweslich. Es wird gesät in Niedrigkeit und wird auferstehen in Herrlichkeit. Es wird gesät in Schwachheit und wird auferstehen in Kraft. Es wird gesät ein natürlicher Leib und wird auferstehen ein geistlicher Leib.
Wir wollen das Osterfest in der Erkenntnis und tiefen inneren Überzeugung bewusst in diesem Sinne feiern. Wir mögen Karfreitag und Ostern dieses Jahr an unterschiedlichen Orten feiern. Dennoch bilden wir eine feste und verbundene Einheit mit allen Geschwistern, die diesen Glauben an den Auferstandenen für sich persönlich angenommen haben und leben. Das ist in den gegenwärtigen Tagen deutlich geworden, wie sehr sich die persönliche Glaubensüberzeugung der Geschwister auswirkt auf den inneren Frieden und eine vertrauensvolle Gelassenheit Gottes Handlungen gegenüber. Ich bin dankbar für die konstruktiven jungen Geschwister, die mit viel Liebe den Alten und Kranken ganz praktisch beistehen und außerdem Gottesdienste über das Internet ermöglichen. Auch das Telefon bekommt eine neue Bedeutung, wenn Gemeindeglieder aller Generationen sich neu vernetzen durch Anrufe oder Textnachrichten. Diesen Vers hat die Krise in keiner Weise entkräftet: Denn welche der Geist Gottes treibt, die sind Gottes Kinder. (Römer 8,14). Jetzt merkt man es geradezu noch deutlicher, dass Gottes Kinder ihren „Antrieb“ in Gottes Geist haben. Ein Mensch im Fleisch kann dies leider weder nachvollziehen noch für sich in Anspruch nehmen. Darum lasst uns in dieser Welt gerade jetzt ein Licht der Hoffnung sein und gute Frucht bringen, so wie es unser Herr von uns will. In diesem Sinne wünsche ich euch ein gesegnetes Auferstehungsfest.
Der Herr ist auferstanden. Er ist wahrhaftig auferstanden!
Euer Heiko